Hilfe für die Ukraine: Danke für die Großartige Unterstützung!

Die Spendenbereitschaft war derart groß, wie wir es niemals geahnt hätten. Insgesamt konnten durch unsere Aktion über 140 Tonnen Hilfsgüter in das Kriegsgebiet geschickt werden und wir konnten so mit Ihrer Unterstützung hoffentlich einiges Leid verringern.

Beginn der Aktion - die Organisation

Was vor Ort benötigt wird, wußten wir so aus erster Hand durch persönliche Kontakte - doch wie sollte das Ganze organisiert werden? Zum einen mußten Abgabestellen für Sachspenden geschaffen werden, zum anderen mußte -noch viel wesentlicher- das Sortieren und der Transport organisiert werden. Nicht zuletzt natürlich auch die gezielte und zuverlässige Verteilung im Zielgebiet. Gleichzeitig erhielten wir die Rückmeldung von polnischen Pfadfindern, wie die Zustände an der Grenze sind. Unsere Pfadfinderbrüder und Schwestern waren bereits seit mehreren Tagen im Einsatz für die Flüchtlinge, und es fehlte hier ebenfalls am Nötigsten!

In enger Absprache mit dem Kreativhaus in Karlsruhe, konnten wir mit Korel Spanndecken in Germersheim einen wichtigen Partner gewinnen: Herr Korel war sofort bereit , große LKW und Fahrer zu organisieren; er selbst initiierte eine ähnliche Hilfsaktion in Germersheim. Auch Marc Hoffmann von der wohnidee in Straubenhardt war sofort bereit, unsere Aktion zu unterstützen, ebenso wie der PCProfi in Karlsbad. Somit waren zwei Abgabestellen geschaffen, ebenso wie entsprechende Logistikflächen vorhanden.

So bündelten wir unsere Kräfte mit denen des Kreativhaus und der beteiligten Firmen - es konnte losgehen.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner von uns, wie großartig die Aktion wirklich werden würde!

Es geht los

Wir starteten unsere Aktion: Binnen einer Stunde erreichte unser Aufruf tausende von Menschen - weit mehr als wir jemals erhofft hatten. Das Telefon stand nicht mehr still, so daß wir zur Beantwortung aller Fragen zusätzliche Unterstützung benötigten. Hier war die ArgonSoft GmbH aus Karlsbad sofort bereit, uns kurzfristig mit Personal zu unterstützen. In den ersten vier Stunden der Aktion konnten so über 200 Telefonate beantwortet werden. Und dann geschah für uns etwas Unerwartetes: Drei Stunden nach dem Aufruf trafen bereits die ersten Pakete an den Abgabestellen ein! Das Team von "Die Grammlichs" aus Buchen-Eberstadt schloß sich unserer Aktion ebenfalls an, weitere Firmen in Walldürn und Buchen, Durmersheim, Bad Herrenalb, Ettlingen und Muggensturm unterstützen uns ebenfalls.

Mittwoch ging es dann richtig los: eine stattliche Anzahl Pakete wurde an den verschiedenen Abgabestellen angeliefert, so daß wir eine erste Lieferung für Donnerstag Abend ins Auge faßten. Doch es sollte anders kommen!

Der erste LKW

Mittwoch Abend - kurz vor 20 Uhr - bekamen wir einen Anruf, daß unser LKW einen "grünen Korridor" (zur Erklärung: das ist eine Genehmigung durch das ukrainische Militär, sowie die passenden Zollpapiere) bis Charkiw bekommen hat und noch in der Nacht losfahren müßte. Die notwendigen Absprachen wurden getroffen, und in Windeseile wurden Pakete umgepackt. Drei Stunden später begannen wir bereits mit dem Verladen des LKW, der sich danach sofort auf den langen Weg nach Charkiw machte. Die Erleichterung für uns war unbeschreiblich, als wir aus Charkiw am Freitag die Rückmeldung bekamen, daß unsere Lieferung angekommen sei und derzeit verteilt wird!

Zeitgleich wurden in unseren Abgabestellen immer mehr Pakete abgegeben, so daß wir noch am Freitag - keine 48 Stunden nach der Beginn der Aktion - die nächste Lieferung noch für den selben Abend planten.

Der zweite LKW

Ein voller LKW von "Die Grammlichs", ein voller LKW von "Die Wohnidee" und ein LKW und ein VW-Bus aus dem Kreativhaus fuhren noch am Freitagabend zum Umschlagplatz, wo alles auf einen großen LKW verladen wurde. Die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Behörden klappte nun ohne weitere Hindernisse, so daß der LKW ohne Probleme Papiere für Ternopil bekam, wo wir an das Lager einer ukrainischen Hilfsorganisation direkt liefern konnten. Der LKW wurde also so schnell wie möglich beladen und auf die Reise nach Ternopil geschickt.

Das Unglaubliche geschieht!

Dann kam der Samstag - und dieser Samstag sollte alle unsere Erwartungen sprengen! Seit Beginn unserer Aktion waren noch keine 80 Stunden vergangen, als wir aus Eberstadt ein Foto erhielten. Es zeigte eine gewaltige Menge an Paketen, welche im Laufe des Samstagmorgen abgegeben wurden. Eine Stunde später erreichte uns ein weiteres Foto, und am Abend reichte kein Foto mehr, um die unglaubliche Menge an Hilfsgütern zu zeigen, weswegen uns das Team von "Die Grammlichs" ein Video schickten!

Ähnliche Rückmeldungen und Fotos erhielten wir von Straubenhardt und Langensteinbach. Mit einer derart großen Hilfsbereitschaft hatten wir nicht gerechnet! Diese gigantische Hilfsbereitschaft bewegt uns zutiefst, und es fehlen uns auch heute noch - fast drei Wochen später die Worte dafür, wie dankbar, bewegt, stolz wir sind und wie tief im Herzen uns das berührt! Wir hatten zu Beginn der Aktion mit 2 Tonnen bis 6 Tonnen Hilfsgütern gerechnet - zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 52 Tonnen von uns auf den Weg gebracht worden. Diese Menge an Hilfe hatten wir nicht erwartet - und jetzt fehlten plötzlich die Transportkapazitäten für solche Mengen in die Ukraine. Als Pfadfinder finden wir immer Wege - und so wurde erneut viel telefoniert, abgesprochen und umgeplant: Zusätzliche Lagerflächen und Transportkapazitäten wurden erfolgreich organisiert, was in dieser Größenordnung zwei Tage in Anspruch nahm.

Als großes Team - jeder mit speziellen Aufgaben

Während wir Pfadfinder uns um die Logistik für die Hilfstransporte kümmerten, übernahm das Kreativhaus die inzwischen immer dringendere Frage der Versorgung und Unterbringung von hier bei uns ankommenden Flüchtlingen. Reisemöglichkeiten, Gastfamilien, Unterkünfte sowie Angebote für Kinder wurden (und werden aktuell noch) dringend benötigt. Anfragen und Angebote diesbezüglich liefen zeitgleich auch bei uns ein; leider waren wir zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage, diese zu beantworten, da unsere Resourcen mit der Koordination der Hilfslieferungen absolut ausgelastet waren. Dank der guten Kommunikation und Zusammenarbeit übernahmen wir die Koordination der Hilfsgüter aus dem Kreativhaus, während das Kreativhaus für uns die Arbeit mit den hier ankommenden Frauen und Kindern übernahm.

Weitere LKWs - wir haben unser Ziel erreicht

Zwischenzeitlich haben wir weitere 40t-LKW auf der Reise in die Ukraine geschickt, und wir haben viele dankbare Rückmeldungen erhalten. Damit haben wir unser Ziel erreicht: eine schnelle, direkte und gezielte Hilfe für viele tausend Menschen in Not, bis zu dem Zeitpunkt wo die großen und internationalen Organisationen die dauerhafte Versorgung übernehmen können. Gleichzeitig erhalten wir derzeit von Pfadfindern auf der ganzen Welt Rückmeldungen, die ebenfalls Hilfsgüter sammeln und in die Ukraine bzw. zu den geflüchteten Frauen und Kindern bringen.

Gedanken ...

Wir sind unbeschreiblich stolz, was die Menschen unserer Gemeinden geleistet haben - wir sind unbeschreiblich stolz darauf, daß wir - unter Aufbringen all unseres Könnens und unserer Kraft - diese Aktion koordinieren durften und erfolgreich umgesetzt haben. Diese vierzehn Tage werden uns noch viele Jahre bewegen, denn niemals zuvor in der Geschichte unseres Stammes haben wir in so kurzer Zeit so vielen Menschen in existentieller Not direkter helfen können! Wir sind erschöpft von den Anstrengungen, begeistert von der großzügigen, unkomplizierten und tollen Unterstützung und Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen und der perfekten Zusammenarbeit mit dem Kreativhaus. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes zu Tränen gerührt von dieser großartigen Hilfsbereitschaft der Menschen unserer Gemeinden. Deswegen noch einmal ein ganz großes:

DANKE - Спасибі - Спасибо
(Deutsch - Ukrainisch - Russisch)

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