Weiter unter südlicher Sonne
Abkühlung im Lac de Castillon
Nachdem der Motor ausreichend abgekühlt war, führte uns die Fahrt weiter am Oberlauf des Verdon entlang. Gegen Abend erreichten wir den Lac de Castillon, wo wir hofften, auch uns selbst abkühlen zu können. Doch das war gar nicht so einfach: Privatgrundstücke und die Absperrung des Flußkraftwerkes hinderten uns zunächst am Baden. Schließlich fanden wir weit oben doch noch einen Seitenarm des Stausees, wo wir uns erfrischen konnten. Und ein paar Meter weiter bot sich Gelegenheit zur Übernachtung.
Hier lernten wir, daß es auch in Südfrankreich lausig kalte Nächte gibt. So mancher fröstelte bei einstelligen Temperaturen in seinem zu dünn gewählten Schlafsack.
Entrevaux und Mittelmeer
Ausgeschlafen und wieder ein bißchen aufgewärmt ging es weiter zum ehemaligen Grenzstädtchen Entrevaux. Dort beschlossen wir, uns der Vauban-Festung von hinten zu nähern, da jemand gesagt hatte, daß dann dort kein Eintritt fällig wird. In wieder normaler südfranzösischer Hitze ging es für die meisten direkt bergauf. Nur ein paar Unentwegte glaubten einen noch besseren Weg zu kennen. Diesen bewältigten sie dann mit einer halben Stunde mehr.
Oben angelangt wurde tatsächlich kein Eintritt verlangt. Dafür versperrte ein eisernes Tor den Zugang. Bekanntlich sind Vauban-Festungen in der Regel sehr schwer zu stürmen. Doch getreu dem Pfadfindergesetz "Der Pfadfinder überwindet alle Schwierigkeiten." gelang uns im Gegensatz zu früheren Eroberern der Zutritt zur Festung. Leider ist das Gebäude allerdings in ziemlich herabgekommenem Zustand und lohnt inzwischen einen Besuch nicht mehr.
Einer unserer Kameraden hatte krankheitsbedingt die Abfahrt in Deutschland verpaßt. Um so größer war die Freude jetzt, als wir ihn bei einem kleinen Abstecher zum Flughafen Nizza bei uns aufnehmen konnten. Und danach ging es gleich an den Strand - für manch einen die erste Erfahrung mit Salzwasser.
Kletterpartie
Am nächsten Tag fuhren wir wieder in die Berge. Der malerische Wintersportort Gréolières lud uns mit seinen Ruinen zu einer Kletterpartie ein.
Anschließend setzten wir die Fahrt nach Toulon fort. In jener Stadt hat sich das Schicksal allerdings gegen uns verschworen: Waren wir bei der vorangegangenen Südfrankreichfahrt wenige Minuten zu spät am Marinemuseum angelangt, so waren wir diesmal rechtzeitig da. Aber es hatte aufgrund dringender Renovierungsarbeiten für ein paar Tage ganz geschlossen. Vielleicht klappt es ja irgendwann einmal doch wieder.
Immerhin entschädigte uns die wunderbare abendliche Atmosphäre am Hafen von Toulon.
Fortsetzung folgt