Auf in den sonnigen Süden
Los ging es mitten in der Nacht am Pfadfinderheim in Langensteinbach. Verteilt auf mehrere Kleinbusse begannen wir bei leichtem Regen die Fahrt. Erster Halt: Die nächste Tankstelle.
Via Freiburg, Mülhausen, Besançon, Lyon rollten wir dann weiter. Kräftige Unwetter und schöne Regenbögen begleiteten uns - und vor allem die Aussicht, daß südlich von Gap angeblich immer die Sonne scheint. Und tatsächlich: hinter Lyon ließ der Regen nach, und den ersten Teil der Seealpen durchquerten wir bei lockerer Bewölkung mit immer mehr Sonnenschein. Kurz vor Sisteron machten wir dann ausgiebig Rast.
Sisteron
Frisch gestärkt ging es noch eine kurze Etappe weiter. Dann sahen wir schon die mächtige Festung Sisteron, die den Durchgang durchs Tal der Durance versperrte.
Im Ort unterhalb der Burg war Volksfest angesagt. Das hinderte uns aber nicht, den Berg zu erklimmen. Mächtige Mauern in mehreren Verteidigungsringen türmten sich da auf. Schon der Gedanke, wie man wohl dieses Bauwerk stürmen konnte, war völlig abwegig. Und so war es ja auch in der Geschichte gewesen: Das Festungsbauwerk war nie eingenommen worden. Lediglich Napoleon war es gelungen, unterhalb der Burg vorbeizuziehen - aber das lag an seiner Beliebtheit im Volk und nicht an der Unfähigkeit der Besatzung.
Wir erkundeten jeden Winkel der Festung. Einige ließen es sich auch nicht nehmen, den unterirdischen Treppenabgang zur Stadt auszuprobieren - hunderte Stufen, um am Ende vor einem verschlossenen Gittertor zu stehen. Dafür gab es auf dem Rückweg nach oben ein Wettrennen der besonders Sportlichen.
Nach Besichtigung der völlig intakten Festungsanlage durfte auch ein Blick auf die interessante Felsformation am anderen Durance-Ufer nicht fehlen. Verwerfungen hatten hier vor Urzeiten die waagrechte Sedimentschichtung in die Senkrechte gehoben.
Lavendel
Weiter ging die Fahrt durch - leider gerade abgeerntete - Lavendelfelder. Aber der Duft lag noch in der Luft.
Das erste Nachtlager schlugen wir am idyllischen Ufer der Asse auf, wo uns das Wasser gleich zum Baden einlud. Am nächsten Morgen führte unser Weg nach Moustiers-Sainte-Marie, einem hübschen Wallfahrtsort in den Seealpen. Dort war Markttag, was sogleich einige zum Kauf des dort typischen Honigs nutzten.
Oben in der Kapelle stimmten wir den Choral "Ich bete an die Macht der Liebe" an. Besucher, die zu der Zeit in der Kapelle waren, fühlten sich davon sehr beglückt. Wieder draußen dachten sich einige: Was Affen können, können wir auch. Die Felsen ringsum luden ja geradezu zum Klettern ein. Die weniger dem Klettern zugeneigten Teilnehmer beschäftigten sich währenddessen lieber mit der Pflanzenwelt, die dort doch ganz erheblich von der heimischen abweicht.
Autopanne
Weiter führt uns der Weg entlang der Gorges du Verdon. Wir erklimmen mit den Fahrzeugen die steile Straße, die südlich des größten europäischen Canyon entlangführt. Der Blick hinunter läßt einen vor Schönheit und Furcht erschauern - es geht 700 Meter in die Tiefe.
Auf dem steilen Anstieg steigt die Öltemperatur des ersten Fahrzeugs erheblich an. Per Funk wird Kontakt zu unserem Automechaniker im dritten Bus hergestellt. Er meint, die Temperatur sei zu hoch. Der Motor müsse erst abkühlen. Die Kühlpause für den Motor führt dazu, daß alle Insassen ihre Warnwesten überstreifen und das Fahrzeug verlassen. Die Belohnung fürs Aussteigen: herrliche Blicke über die Schlucht.
Fortsetzung folgt